Truderinger Spange

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Vorbemerkung

Als Truderinger Spange wird im Osten von München die Verbindungskurve zwischen den Bahnstrecken München – Mühldorf – Freilassing und München – Rosenheim (Übersichtskarte online) bezeichnet. Diese ist ein Teilabschnitt des Nordzulaufes zum Brenner-Korridor.

2003 wurde die Bahnstrecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38) mit dem viergleisigen Ausbau zwischen München-Ost und Markt Schwaben einschließlich der Truderinger Spange in den vordringlichen Bedarfs des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen. An diesem Streckenabschnitt befindet sich auch der Container-Umschlagbahnhof München-Riem.

Situation heute

  
© LKZ PrienBild groß Karte online   

Güterzüge, die vom Brenner kommend über die Strecke Rosenheim – München Ost nach München Riem oder in Gegenrichtung vom Umschlagbahnhof Riem zum Brenner wollen, müssen heute einen Umweg über München Ost nehmen.

Der dort notwendige Richtungswechsel kostet nicht nur Zeit, dieses so genannte "Kopfmachen" der Züge im Münchener Ostbahnhof benötigt mit dem Wechsel der Lokomotive von dem einem Zugende auf das andere zwei Gleise in diesem Nadelöhr für den Schienenverkehr. Denn der Bahnhof ist, wie der gesamte Knoten München, ein Engpass für die Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) in Bayern. Durch die notwendige Streckenkreuzung mit dem S-Bahn-Verkehr kommt es noch zu zusätzlichen weiteren Verspätungen, sowohl bei den Güterzügen als auch bei der S-Bahn.

Wäre die Truderinger Spange verfügbar, würde sich die Systemzeit für Güterzüge zum Brenner um 20 Minuten verkürzen. Deshalb wurde bereits im Projekt MUCVR6 (München-Verona in 6 Stunden) der Bau der Truderinger Kurve gefordert.

Im Mai 2009 wurde in Rom die Absichtserklärung zum Brenner Aktionsplan unterzeichnet. Dies hat für Bayern eine große Bedeutung, da damit die Strecke München - Rosenheim – Kufstein eine Zulaufstrecke zum Brenner-Basistunnel ist. Dazu muss der Bund bis Anfang 2010 Kapazitätsuntersuchungen für diese Strecke durchführen und dabei auch die Truderinger Spange einbeziehen.

Eine weitere Bedeutung bekommt diese Verbindungskurve aktuell durch die Genehmigung zum Bau einer Umschlaganlage in Burghausen. Mit der Truderinger Spange könnten dann auch die Züge von und nach Burghausen direkt vom Gleis Mühldorf München in das Gleis München – Rosenheim einbiegen.

Vorgeschlagene Verbesserung

Möglichst baldiger Bau der Truderinger Spange. Diese eingleisige Verbindungskurve zwischen zwei bestehenden Strecken liegt in einem Gewerbegebiet und ist damit wohl einfacher zu realisieren als in einem Wohngebiet. Vielleicht muß auch ein bestehender niveaugleicher Bahnübergang durch ein Brückenbauwerk ersetzt werden.

Kosten

Ein einstelliger Millionenbetrag wird genügen, auch wenn ein Brückenbauwerk notwendig wird.

Nutzen

Der Bau der Truderinger Spange in München ist eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung sowohl für das TEN-V Projekt Nr. 1 von Berlin über München nach Palermo als auch für den regionalen Schienengüterverkehr. Für Güterzüge nach Österreich und Italien könnte mit ihr eine halbe Stunde Fahrzeit eingespart und die Qualität erheblich verbessert werden. Diese Attraktivitätssteigerung wäre mit ein Anreiz zur verstärkten Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und dadurch ein Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung.

Stand der Realisierung

Laut Verkehrsinvestitionsbericht 2008 (Projekt 22) befindet sich der Bau der Truderinger Kurve in den laufenden und fest disponierten Vorhaben. Es stehen jedoch noch alle Maßnahmen von der Entwurfsplanung bis zur Inbetriebnahme offen (Baustufe 1c).

Weitere Perspektiven

Ansprechpartner:
Karl Fischer, Logistik Kompetenz Zentrum, Prien


2009-09-09 (rb)